Biber & Co

Der Biber ist die Leittierart für eine funktionale Auelandschaft. Biber können sich dort artgemäß entfalten, wo der Mensch die Auestruktur nicht nachhaltig dominiert und übernutzt.

Der Biber ist das größte Nagetier der nördlichen Hemisphäre, größer ist nur das in Südamerika lebende Cabibara, das Wasserschwein.

Einst bewohnte der Biber den gesamten bewaldeten Bereich Eurasiens und Nordamerikas. Der Stammvater der Biber lebte bereits vor 15 Mio. Jahren, erst vor 4 Mio. Jahren wurde Amerika besiedelt. In den Glazialzeiten sind die Biber nach Süden ausgewichen und nach dem Abklingen der einzelnen Eiszeiten mit dem Baumbestand erfolgreich wieder nach Norden bis zur Baumgrenze gewandert. Mit der Entwicklung der Hochkulturen sinkt partiell der Biberbestand. Bis um 1900 in Europa nur noch 5 bis 6 kleine Inselpopulationen existierten. Der nun einsetzende Schutz der Biber lässt, in Verbindung mit diversen Ansiedlungen, den Gesamtbestand in Europa auf ca. 50.000 Exemplare ansteigen.

Dort, wo es zu Konflikten zwischen Mensch und Biber kommt, hat der Mensch den Freiraum des Wassers (die Aue) eingeschränkt, oftmals aus einer historischen Entwicklung heraus, aber in der Moderne drastisch verstärkt. 

Die Folgen dieser Entwicklung sind in einzelnen Punkten jedem bekannt. Milliardenschäden durch Hochwasser, starke Grundwasserabsenkungen, immer aufwendiger werdende Trinkwasseraufbereitung.

Verantwortungsvolles Handeln (zu lernen) ist eine Säule der Gestaltungskompetenz im Sinne von BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung).

Der Biber ist, als semiaquatisches Säugetier ideal an den Lebensraum Aue angepasst. Sein Bestreben, einen möglichst hohen, gleich bleibenden Wasserstand sicher zu stellen, ist Garant für ein ausgewogenes Wasserregime. Wasserrückhaltung, Dämpfen der Hochwasserspitzen, Anheben des Grundwasserspiegels, Initiierung dynamischer Prozesse sind Schlagworte zu Biberaktivitäten und ein ganz wichtiger Faktor dabei ist die Schaffung vielfältigster Lebensräume für andere Tier- und Pflanzenarten.

Ablauf einer Muster-Biberwoche

MontagEvtl. Einwandern in die ‚BiberBurg’ mit Gepäck-Transfer. Kennenlernprogramm „NaTour“ am Nachmittag. Ohne Begleitung durch den Ökopädagogen werden in Kleingruppen Aufgaben rund um die ‚BiberBurg’ gelöst und so das Gelände spielerisch erkundet. Hierbei werden speziell die Sozial- und Selbstkompetenz vermittelt.
Dienstag Stationsarbeit: Verschiedene Stationen (8-10) werden von den TeilnehmerInnen durchlaufen. Eigenverantwortlich und in Kleingruppen (vom Ökopädagogen zusammengestellt) sind einzelne Aufgaben zu lösen. So müssen z.B. verschiedene, vom Biber bearbeitete Objekte erfühlt werden, des Weiteren gibt es eine Riechstation (u.a. mit Bibergeil), an einer weiteren Station sind Unterschiede von Biber und Nutria, Otter und Bisam zu benennen (nach Vorlagen). Wovon lebt ein Biber oder was passiert beim Graben einer Biberröhre? Die Gruppe muss eigene Ergebnisse selbst erarbeiten (Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz).
MittwochEs stehen Bewegung, Naturerkundung und Naturkreisläufe auf dem Plan. Die Expetition führt ins Tal der Biber. Dort finden sich allerlei Biber-Spuren: Dämme, Gräben, Burgen, Fällungen. Fragen werden gemeinsam beantwortet: Können Biber Bäume gezielt fällen? Warum fallen diese häufig ins Wasser? Wer lebt mit den Bibern im Biberland? (Stärkung der Gestaltungskompetenz)
Donnerstag Kreativwerkstatt: Gestalten mit Hand, Kopf und Herz ist gefragt. Ganz nebenbei entsteht ein Bezugspunkt zwischen dem Thema, dem Aufenthalt in der ‚BiberBurg’ und dem Erlebten. Die TeilnehmerInnen tun´s den Bibern gleich und bauen unter Anleitung einen Damm, filzen oder basteln, usw.. (Stärkung der Gestaltungskompetenz bzw. Handlungskompetenz)
FreitagHeute heißt es Abschied nehmen. Nach dem Aufräumen und packen, geht´s zumeist mit dem Bus zurück nach Hause.

Ansprechpartner Projektwochen

Rasmund Denné
Barbara Graf
Telefon: (068 27) 30 50 502

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